Versteckte Erfolgsfaktoren und Fallstricke bei der Implementierung der CSRD

Light bulb with a glowing tree structure inside, nestled in a forest setting with plants and soft light, symbolizing sustainable energy and connection to nature.
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Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema, das Unternehmen seit 2023 durch die neue EU-Richtlinie CSRD zu detaillierten Berichten über ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) verpflichtet. Die Umsetzung stellt Unternehmen vor Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen für zukunftssichere Strategien.

Nachhaltigkeit bzw. Sustainability ist in aller Munde, bei Umweltaktivisten, NGOs und Politikern, aber auch bei Wirtschaftsvertretern und Konzernlenkern. Denn seit diesem Jahr verpflichtet die Europäische Union viele Unternehmen dazu, detailliert zu Nachhaltigkeitsaspekten zu berichten, die ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) integriert (Näheres dazu, welche Unternehmen wann von der Berichtspflicht betroffen sind, finden Sie in unserem Artikel „Umsetzung der CSRD“).

Die Umsetzung der betreffenden Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) stellt die Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen, bietet jedoch gleichzeitig die Chance für eine zukunftssichere Aufstellung. Es gibt eine Reihe von Erfolgsfaktoren und Fallstricke, die bei der Implementierung zu beachten sind.

Erfolgsfaktoren bei der Implementierung der CSRD

  1. 1. Frühzeitige Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse

    Ein Schlüssel zum Erfolg ist die rechtzeitige Durchführung einer umfassenden Wesentlichkeitsanalyse, die interne und externe Stakeholder berücksichtigt. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die für das eigene Unternehmen wesentlichen Themen identifizieren, z.B. direkte Produktionsfolgen, Transportverkehre oder auch hoher Personaleinsatz entlang der Wertschöpfungskette. Die Wesentlichkeitsanalyse soll auf unmittelbare wirtschaftliche Risiken abzielen und die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft berücksichtigen. Eine klare Dokumentation und jährliche Überprüfung dieses Prozesses stellen sicher, dass das Unternehmen auf neue Entwicklungen flexibel reagieren kann.

“Die Festlegung des passenden Scopes für die Berichterstattung ist ein wichtiger Schritt ganz zu Beginn des Prozesses. Es lohnt sich, hier ausreichend Zeit zu investieren, da bestimmte Entscheidungen später nur noch sehr aufwändig revidiert werden können”

Dr. Hannes Gmelin, Partner

  1. 2. Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie

    Nachhaltigkeit muss in der Unternehmensstrategie verankert sein und nicht als isoliertes Thema betrachtet werden. Eine erfolgreiche Implementierung der CSRD hängt davon ab, dass das Top-Management die Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen übernimmt. Hierbei geht es nicht nur um Compliance, sondern um die aktive Nutzung von Nachhaltigkeitsstrategien zur Wertschöpfung und Risikominimierung.

  2. 3. Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette

    Eine der zentralen Herausforderungen der CSRD ist die Erfassung von Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette und nicht nur in der Lieferkette. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, Partnern und anderen Stakeholdern. Ein transparenter und konsistenter Austausch von Informationen ist essenziell, um verlässliche Nachhaltigkeitsdaten zu erhalten​. Unternehmen sollten dabei sicherstellen, dass ihre Datenflüsse gut mit bestehenden ERP-Systemen verbunden sind, um eine reibungslose Integration von Nachhaltigkeits- und Finanzdaten zu gewährleisten und auf einen Single Point of Truth (SPOT) bei den zugrunde liegenden Daten zurückzugreifen.

  3. 4. Aufbau interner Kompetenzen

    Unternehmen sollten Kompetenzen zur CSRD-Berichterstattung breit im Unternehmen verankern, da die Anforderungen eine Vielzahl unterschiedlicher Daten und somit Abteilungen betreffen, wie z.B.

    • • Einkauf für Lieferkettendaten und Nachhaltigkeit in der Beschaffung
    • • Personalabteilung für Daten zu Arbeitsbedingungen, Diversität und Sozialstandards
    • • Produktion für Daten zu Energieverbrauch, Ressourcennutzung und Emissionen
    • • Logistik für Daten zur CO₂-Bilanz von Transportwegen und Lieferketten
    • • Vertrieb zur Erfassung von Kundenerwartungen bezüglich Nachhaltigkeit
    • • Facility Management für Gebäudeenergieeffizienz, Abfallentsorgung und Wasserverbrauch

Die Unternehmen sollten sicherstellen, dass Mitarbeitende in allen relevanten Abteilungen geschult werden, insbesondere falls in diesen Bereichen noch keine prüfungskonformen Berichtsprozesse etabliert sind.

Fallstricke bei der Implementierung

  1. 1. Unzureichende Prozessdokumentation

    Die CSRD legt großen Wert auf die Nachvollziehbarkeit der Berichterstattung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Prozesse klar dokumentiert sind. Häufig fehlt es an einer realistischen Abbildung der Datenerhebungsprozesse. Dies gilt bereits für die Wesentlichkeitsanalyse. Insbesondere im Hinblick auf externe Prüfungen sollten Unternehmen frühzeitig damit beginnen, klare interne Kontrollsysteme aufzusetzen​​. Diese erweiterte Transparenz kann selbstverständlich auch gleich für die Verbesserung von Geschäftsprozessen genutzt werden.

  2. 2. Reputationsrisiken durch Greenwashing

    Ein weiterer Fallstrick besteht im Risiko des Greenwashing. Unternehmen, die in ihren Berichten zu optimistisch oder ungenau über ihre Nachhaltigkeitsleistung informieren, laufen Gefahr, Reputationsschäden zu erleiden, wenn sich die Angaben als nicht haltbar herausstellen. Es ist daher entscheidend, dass die Nachhaltigkeitsberichte sowohl transparent als auch verifizierbar sind und sich auf belastbare Daten stützen. Eine Einbindung in das bestehende Risikomanagement reduziert den Aufwand für die unerlässliche Qualitätssicherung und verhindert Inkonsistenzen zwischen Berichten.

  3. 3. Fehlende Integration in bestehende Systeme

    Ein häufiger Fehler, den viele Unternehmen machen, ist der Aufbau separater Systeme, um Nachhaltigkeitsdaten zu erfassen. Da die Einbindung in bestehende Systeme oft komplexer ist, als neue aufzubauen, tendieren Unternehmen gern zu letzterem. Der Aufbau einer parallelen Infrastruktur, etwa durch die Nutzung von Excel oder isolierten Datenbanken, birgt aber das Risiko von Inkonsistenzen und erhöht den Aufwand für Qualitätssicherung und Systempflege. Es empfiehlt sich daher, bestehende Systeme – insbesondere ERP-Systeme – zu nutzen und die neuen Anforderungen dort zu integrieren. Wir können Ihnen mit unseren erfahrenen Data Science Consultants die beste Einbindung in Ihre Systeme konzipieren und erstellen.

“Eine „gute technische Umsetzung“ in einem abgetrennten Dashboard eines externen Dienstleisters hilft weniger als eine maximale Integration in das Unternehmens-ERP. Auch wenn Look & Feel und User-Erfahrung hier deutlich schlechter sein können. Ein besonderes Augenmerk lohnt sich auf die Anforderung zu verwenden, wie das Reporting über die nächsten Jahre verstetigt werden kann.”

Dr. Hannes Gmelin, Partner

  1. 4. Mangelnde Ressourcen und hohe Kosten

    Viele Unternehmen kämpfen mit begrenzten Ressourcen – sowohl finanziell als auch personell. Der Aufbau von Kapazitäten für die Erhebung, Konsolidierung und Berichterstellung von Nachhaltigkeitsdaten kann kostspielig und zeitaufwändig sein. Besonders die dezentrale Datenerhebung und Konsolidierung von Informationen, beispielsweise aus (internationalen) Tochtergesellschaften, stellt eine Herausforderung dar​. Um den Aufwand zu reduzieren, ist es essenziell die vielen gesetzlichen Erleichterungen für die Anfangszeit der Berichterstattung zu nutzen und die Berichtspflichten zu priorisieren. Sprechen Sie uns an, um mehr zu möglichen Erleichterungen in der Ramp-up-Phase zu erfahren!

“In allen Bereichen – Umwelt, Soziales und Governance – kann durch die neuen Auflagen die Erhebung zusätzlicher KPIs notwendig sein. Bei der Einführung weiterer Kennzahlen ist es wichtig, sowohl Business-getrieben als auch pragmatisch vorzugehen, um den Aufwand zu begrenzen.”

Stefan Bülow, Partner

nxt statista als Partner bei der Umsetzung der CSRD

Als erfahrene Berater unterstützen wir Unternehmen, die Anforderungen der CSRD effizient zu erfüllen. Seit 25 Jahren stehen wir für strategische Exzellenz und viele unserer Berater kommen von den größten Strategieberatungen weltweit. Als Gründer und Erbauer eines weltweit führenden Datenportals, Statista, haben wir das Handling von Daten im Blut.

Wir erstellen Nachhaltigkeitssysteme und Reportings, u.a. nach CSRD für unsere nationalen und internationalen Kunden. Wir haben langjährige Erfahrung in hochregulierten Branchen, wie dem Banking oder dem Energiemarkt, und unsere fundierten Kenntnisse der EU-Regulierungen machen uns zu einem wertvollen Partner bei der Implementierung der CSRD.

Unsere Expertise in Data Science und Engineering ermöglicht maßgeschneiderte Reporting-Lösungen. Unsere Data Science Berater liefern Ihnen Prototypen, Mock-Ups und funktionale Systeme. Aber auch ins Backend tauchen wir bei Bedarf ein, analysieren Datenbanken und Schnittstellen und passen Prozesse an. Wir verstehen den Bedarf der Fachbereiche und des Managements, können aber auch mit Software-Ingenieuren und Entwicklern auf Augenhöhe sprechen.

“Es ist oft effizienter, mit der Dateninfrastuktur des Kunden direkt zur arbeiten. Letztens schickte uns ein Senior-Developer des Kunden einen CSV-Export zu, da er dachte, wir könnten mit dem Redshift Data Warehouse in AWS nicht umgehen. Der Zusammenhang zwischen einzelnen Daten war aus der Datei aber nicht ersichtlich. Wir konnten jedoch direkt auf der Infrastruktur des Kunden aktiv sein. Damit waren wir effizienter und konnten den Developer des Kunden zeitlich entlasten und lange Abstimmungsschleifen vermeiden.”

Dr. Schüssler, Senior Data Science Consultant

Fazit

Die Implementierung der CSRD ist für den Unternehmen sowohl Herausforderung als auch Chance. Während die regulatorischen Anforderungen umfangreich sind und den Einsatz von Ressourcen erfordern, bieten sie Unternehmen auch die Möglichkeit, sich nachhaltig aufzustellen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der proaktiven Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie, der sorgfältigen Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse und der effizienten Nutzung bestehender Systeme und Ressourcen. Unternehmen, die frühzeitig handeln und diese Erfolgsfaktoren berücksichtigen, können nicht nur den Anforderungen der CSRD gerecht werden, sondern auch langfristig von einer nachhaltigen Unternehmensführung profitieren.

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